Sonntag, 29. Juli 2012
28-07-2012 Verbotene Stadt
Heute haben wir strahlend blauen Himmel und die Sonne lacht bei 35° : da machen wir uns auf in die verbotene Stadt.
Da Samstag ist, sind auch tausende von Chinesen unterwegs und wir mischen uns unauffällig unter den Besucherstrom. Zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen, daß längst nicht mehr alle Besonderheiten frei zugänglich sind, so wurden die Privatgemächer mit Wohn- u Schlafzimmer zugeschlossen und man konnte durch die Fenster etwas erahnen. 2005 konnte man noch rein. Schade. Aber wir haben trotzdem 4 Stunden dort verbracht und sind anschließend durch den Beihei Park geschlendert - hier ist es noch schöner geworden. Toll mit Blumen angelegt und die Lotusblumen blühen auch. Abends nach einer großen Fußmassage, sind wir zu unseren "Lieblingschinesen" und haben Tofu-Klee-Salat gegessen, um anschiessend totmüde ins Bett zu fallen.Verbotene Stadt



Baotou (innere Mongolei) und der Regen
Heute ist der 25. Juli und wir verbringen den
Vormittag im Jinshang Park. Vom obersten Tempel aus kann man die verbotene Stadt von hinten betrachten. Wir haben heute 35° bei 96% Luftfeuchtigkeit und wir sind froh, hier oben mit einem kleinen Lüftchen die Aussicht zu genießen.

Später haben wir noch den angrenzenden Hutong Longfu besucht. Hier kann man nichts von der Großstadthektik erahnen, es war bis dato ein geruhsames Leben in diesen alten Häusern. Leider sind viel zu viele den Neubauten und Abrissbirnen zum Opfer gefallen. Neu und alt sind schon krasse Unterschiede! Wir haben einen alten Moskwowitch mit Weißwandreifen entdeckt, leider streikte hier die Kamera.

Abends stiegen wir dann in den Zug nach Baotau, nachdem wir unsere personifizierte Fahrkarte bekommen hatten. Nach Gepäckscanning, klappte dank der perfekten Organisation der Chinesischen Staatsbahn alles reibungslos. Unsere Reisebegleiter im Softsleeper Abteil waren ein Herr aus Donghe, Knopffabrikant und eine junge Mutter mit einer goldigen kleinen Tochter - wir wurden gleich Freunde.

Nachts ging es los mit Blitz und Donner und heftigem Regen. Der Zug rollte ca bis 4 Uhr morgens, dann stand er still. Regen, Regen, Regen. Bis 8 Uhr tat sich nichts. Dann erfuhren wir, das die Gleise unterspült waren und die Strecke erst freigemacht werden muss. Kurz: unsere Fahrt dauerte tatsächlich dann 22 Stunden. Unsere Reiseleitung und unser chinesischer Guide waren ganz doll bemüht und versorgten uns mit den neuesten Nachrichten. So verloren wir einen schönen Ausflugstag in Baotaou.

Also blieb auf dem Besichtigungszettel nur noch das Wudang Kloster und die Besichtigung des alten Donghe Viertels mit einer Moschee. Unser Guide war sehr rührend um uns besorgt und es war total interessant seinen Erzählungen zu lauschen, denn er war sehr offen und persönlich. Jedenfalls wurde unser Wunsch eine versteppte karge Mongolei zu sehen nicht erfüllt - im Gegenteil, der Mais wuchs riesig, die Wiesen waren saftig grün und die Blätter an den Bäumen ebenfalls dunkelgrün. Seit 6 0 Jahren hat es in der Inneren Mongolei nicht mehr im Sommer geregnet!! Ja- und jetzt kommen wir!

Unsere Abfahrt war ebenfalls dramatisch, denn ein solches Unwetter zog auf, dass der Bahnhof kurz ohne Licht war und wir knöchelhoch zum Zug waten mussten. Na ja, Ihr könnt Euch vorstellen, die Rückfahrt ging auch ziemlich lange - ausserplanmässig nur 12 Stunden!

Sind das Abenteuer.