Dienstag, 23. Oktober 2012
Fushun - ein besonderes Abenteuer!
Diesen Sonntag sind Anne, Inger und ich nach Fushun gefahren. Das ist eine kleinere Stadt vor den Türen Shenyangs mit nur 2.25 Mio Einwohner. Wir nahmen ein Taxi für die 50 km (Preis 150 Yuan) und wurden beim Kriegerdenkmal abgesetzt.



Nun kamen wir auf die Idee, einen Stadtplan kaufen zu wollen, um uns zu orientieren. Das wurde nun ein größeres Unterfangen, denn in einer so kleinen Stadt gibt es keine Touristinformation. Dann: man war eigentlich auch gar nicht auf Fremde eingerichtet! Dann: sprechen die dort einen besonderen Dialekt und haben unser Hanyu zwar verstanden, wir aber deren Antworten nicht. Also liefen wir ein bischen irritiert durch die Gegend und als wir vor einer Polizeistation standen hatte Inger die glorreiche Idee, die Jungs doch mal zu fragen - die hatten grad auch nichts zu tun!





Also kamen auch gleich 4 Polizisten und diskutierten über die DITU - Stadtplan. Dann gingen sie mit uns nach draussen und hielten eine kleine Rikscha an,



der sollte uns zu einer Buchhandlung bringen - wusste aber nicht so recht wohin. Also sagte dann der eine Polizist, wir sollten einsteigen - und dann fuhr er uns im Polizeiauto zu einer Buchhandlung - man stelle sich mal vor, mit der chinesischen Polizei fahren wir vor! Also er ausgestiegen, wir auch, ihm gefolgt - draußen gleich ein Auflauf, denn alle wollten wissen, was da los ist. Ja und siehe da, wir bekamen unsere DITU. Aber dann kam der Clou: inzwischen hatte der andere Polizeikollege einen Pressefritzen organisiert und die kamen jetzt mit 2 Videokameras in den Buchladen gestürzt und interviewten nun uns und den Kollegen - gemäß Kampangne: "Die Polizei - dein Freund und Helfer" - das hab ich dann auch erzählt, daß dies ein Motto der deutschen Polizei ist - ich glaub, wir sind im Lokalfernsehen gekommen. Die waren ganz stolz auf ihre Fremdenhilfe und als wir später durch die Stadt liefen, wurden wir von allen Polizisten gegrüßt - drei Langnasen-Damen auf Tour sind nicht zu übersehen.

Ansonsten war Fushun nicht besonders schön - einen kleinen Tempel auf einem Hügel mit Blick auf Eisenbahn und Gefängnis.





Weiter weg einen Park gewidmet einem Helden der ersten Stunde dieser Volksrepublik.



Und Markttag.





Ein Abenteuer war die Rückfahrt, denn der Taxifahrer kannte sich nicht richtig aus und wollte partu nicht auf uns hören - da haben wir dann 2 Stunden gebraucht - und er hat viel Benzin verschenkt. Das war eben männliche Ignoranz - die gibt's hier auch.